Geschichte Glocken

    Glocke 01 

Kirchengeschichte

Von Johannes Küllig (aus der 950 Jahr Dorfchronik ) und Fortführung von Karl-Wilhelm Schubert

Die Glocken

Im Turm der alten Kirche hingen ursprünglich zwei Glocken: Die ältere wurde laut Aufschrift im Jahre 1424 von einem unbekannten Glockengießer gegossen. Bei einem Durchmesser von 91 cm wog sie ca. 500 kg (Schlagton a'). Die Glocke wurde 1942 abgenommen und für Rüstungszwecke eingeschmolzen. Die ursprünglich größere Glocke wurde von Harmen Koster (vermutlich in Hildesheim) im Jahr 1500 gegossen und wog ca. 12 Zentner. Name: "Maria". Irgendwann (um 1800) bekam sie einen Riss und wurde 1863 von Glockengießermeister Radler in Hildesheim umgegossen. Danach wog sie noch ca. 360 kg bei einem Durchmesser von ca. 80 cm (Schlagton vermutlich h'). Die Inschrift lautete:" Nahet euch zu Gott, so nahet er sich zu euch", dazu Namen von Pastor, Lehrer und Kirchenvorstand sowie Jahreszahl. Die Glocke wurde im Ersten Weltkrieg 1917 von Firma Radler (Hildesheim) abgenommen und für Rüstungszwecke eingeschmolzen. Für die beiden Glocken gab es im Turm einen hölzernen Glockenstuhl. Er war möglicherweise wegen seiner Lagerung Verursacher der Turmrisse. 1927 stiftete Heinrich Walkling zum Gedenken an seinen gefallenen Sohn eine neue Glocke. Sie wurde von der Firma Radler (Hildesheim) gegossen und war 14,5 Zentner schwer. Sie musste im 2. Weltkrieg 1942 abgeliefert werden. Da auch die wertvolle zweite Glocke von 1424 zum gleichen Zeitpunkt abgeholt und eingeschmolzen wurde, konnte die Kirchengemeinde bis 1950 nur mit der kleinen Uhrschlagglocke läuten.

Am 2. Advent 1950 konnten zwei neue Glocken in Empfang genommen und unter starker Beteiligung der Gemeindeglieder in einem Festgottesdienst geweiht werden. Beide wurden von der Firma Weule (Bockenem) aus Stahl gegossen. Die große Glocke (Schlagton g') hat die Inschrift: "Die Schwestern nahm der Krieg, läut’ Du Gottes Sieg! Zum Gedenken an die Gefallenen der Kriege 1914/18 und 1939/45. 5.11.1950". Die kleinere Glocke (Schlagton b') hat die Inschrift: "Land, Land, Land, höre des Herren Wort! Ersatz für die Glocke aus dem Jahre 1424, die 420 Jahre zum Gottesdienst läutete und 1942 der Gemeinde genommen wurde. 5.11.1950"

1978/79 ersetzte Firma Gröhnke (Holle) den alten hölzernen Glockenstuhl durch einen solide gegründeten eisernen Glockenstuhl, in den als dritte Glocke auch die Uhrschlagglocke gehängt wurde. Bis 1961 wurden die Glocken mit Seilen vom Küster und bis zu zwei Hilfsläutern geläutet. Es wurden zunächst zwei elektrische Läutemotoren von den Herforder Elektrizitäts-Werken angeschafft, 1963 ein dritter Motor für die Uhrschlagglocke. Seit 1991 regelt die "Funkhauptuhr" die Läutezeiten der Glocken. Damit kann auch bei Beerdigungen per Funk das Geläut vom Friedhof aus an- bzw. abgestellt werden. Das Läuten der Glocken geschah mit einem Seil und gehörte zu den Aufgaben des Opfermanns. Ihm stand je nach Bedarf mindestens ein weiterer Glockenläuter zur Seite, den er auch zu bezahlen hatte.

Der Umfang der Läuteaufgaben:

1) Läuten an den Sonn- und Festtagen sowie bei Beerdigungen.

2) Tägliches Betglockenschlagen (angeblich dreimal um 6, 11 und 18 Uhr).

3) Einläuten der Sonn- und Festtage am Tag zuvor.

4) Sturmläuten bei einem Brande.

5) Aufziehen der Turmuhr und Schmieren der Lager und Seile bei den Glocken.

6) Reinigen des Kirchenbodens, des Kirchplatzes und der Straße.

Für die Art und Weise des Läutens gab es Läuteordnungen, die immer einmal wieder den Bedürfnissen angepasst wurden

Bei einer Überprüfung der Glocken Ende 2005 bekam die Kirchengemeinde ein unerwartete Mitteilung das die Glocken feine Haarrisse aufwiesen und diese erneuert werden müssen. Eine neue Bronzeglocke sollte ungefähr 6000,- Euro kosten. Zusätzlich kommen Bauarbeiten hinzu, da der Turm an einer Stelle geöffnet werden muss, um die alten Glocken hinaus und die neuen Glocken hinein zu bekommen. Die vorhandenen Schalllochöffnungen sind zu klein. Außerdem muss ein Gerüst aufgestellt werden und der Maler muss die Außenwand wieder streichen. Insgesamt wurden 57.000,- Euro veranschlagt.

Am 10. August 2007 wurden in Karlsruhe bei der Glockengießerei Bachert die neuen Glocken für die Kirchengemeinde Dungelbeck gegossen.

Die Glockengießerei hat zu diesem Anlass 15 Teilnehmer aus Dungelbeck eingeladen. Mitglieder des Kirchenvorstandes, der Gewinner des Kirchenquiz und ein Vertreter der politischen Gemeinde waren nach Karlsruhe gefahren und zusammen mit Abordnungen aus fünf weiteren Gemeinden dem Glockenguss beiwohnen. Inzwischen wurde die historische kleine Glocke aus dem Turm genommen und zur Restaurierung nach Nördlingen gebracht. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Krone der Glocke total zerstört ist und völlig neu gegossen werden muss, was zusätzliche Kosten verursacht hat. Die kleine Glocke konnte jedoch aus dem Turm geholt werden, ohne dass die beiden anderen Glocken ausgebaut werden mussten. So war es möglich, dass bis zum Eintreffen der neuen Glocken weiter geläutet werden konnte.

Der Kirchenvorstand hat beschlossen, dass in Erinnerung an die im Kriege abhanden gekommene historische Glocke von 1422 und einer weiteren alten Glocke von 1500, die im I.Weltkrieg abgegeben werden musste, deren Inschriften übernommen werden sollte. Zusätzlich sind neue dazgekommen. Auf der Glocke von 1422 stand in lateinischer Sprache: Veni sancte spiritus reple tuorum corda fidelium ( Komm Heiliger Geist erfüll die Herzen deiner Gläubigen). Als neue Beschriftung kommt hinzu: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Da es sich bei dieser Glocke um eine Heilig Geist Glocke handelt wird eine Taube als Symbol für den Heiligen Geist angebracht werden. An der zweiten historischen Glocke befand sich die Inschrift: Ego vocor Maria. O rex glorie Christe veni cum pace ( Ich werde Maria genannt. O König der Ehren Christus komm mit Frieden). Da es sich hier um eine Marienglocke handelt, kommt als neue Inschrift der Lobpreis Marias hinzu: Meine Seele erhebt den HERRN und mein Geist erfreuet sich Gottes, meines Heilandes. Eine dritte gegossene Glocke dient wieder als Uhrschlagglocke und wurde im Ausleger am Turm angebracht. Diese Glocke hat folgende Inschrift erhalten: Solange die Erde stehet soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Am 11. November konnten wir die neuen Kirchenglocken in einem feierlichen Gottesdienst begrüßen und ihrem Gebrauch übergeben.

Am 13. November 2007 wurden mit den Einbau der Glocken begonnen und im Abendgottesdienst zum 1. Advent am 2. Dezember läuteten die neuen Glocken zum erstem mal.

 

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